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Lichterkirche setzt starkes Zeichen für Verbundenheit

Artikel von Imme Rieger

 

Am Rande des Langgönser Weihnachtsmarkt erstrahlt alle paar Jahre die Jakobuskirche im Lichterglanz. Mit der "Lichterkirche" werden die Menschen eingeladen, im vorweihnachtlichen Stress innezuhalten, zur Ruhe zu kommen und über den Sinn von Weihnachten nachzudenken. Nach längerer Pause war es diesmal wieder so weit: Mit unzähligen Kerzen wurde der Innenraum der Kirche in ein warmes Licht getaucht, aber das Herzstück im Altarraum war in diesem Jahr ein Davidstern, der aus Teelichtern gebildet wurde. Hinter diesem Symbol der jüdischen Tradition thronte eine große Wurzel, welche die Besucher symbolisch an die tief verwurzelten Verbindungen zwischen dem Judentum und dem christlichen Glauben erinnern sollte. Kleine Olivenpflanzen waren auf der Wurzel und in der Mitte des Davidsterns platziert. Davor gab es einen Schriftzug mit dem Titel des Kirchenliedes „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ zu lesen.

Mit dieser besonderen und sehr berührenden Installation hatte die Organisatorin und Ideengebern Hanne Reh mit ihrem Team eine bewegende Symbolik geschaffen. Wolfgang Reh hatte die Wurzel hergerichtet. Das Ensemble brachte nicht nur Licht und Kerzenglanz in die Kirche, sondern auch eine eindrucksvolle Botschaft über Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Es ist eine Erinnerung daran, dass die christliche Kirche tiefe Wurzeln in der jüdischen Tradition hat und dass es wichtig ist, diese Verbindung zu würdigen und zu feiern, gerade in der aktuellen Zeit. Die Besucher der „Lichterkirche“ zeigten sich bewegt von der symbolträchtigen Gestaltung. Viele beschrieben das Erlebnis als eine eindrucksvolle Reise durch die Geschichte und als ein starkes Zeichen der Verbundenheit. Die Installation steht als Zeichen für Toleranz, Respekt und Wertschätzung für die Vielfalt der Glaubensrichtungen und erinnert daran, dass das Licht, das die Menschen gemeinsam entzünden, alle erhellt und ein Zeichen des Friedens ist.

 

Foto: Rieger